Netz­werk mit Wir­kung: Neu­es regio­na­les Chap­ter Ber­lin startet.

Der zukunfts­fä­hi­ge sozi­al-öko­lo­gi­sche Umbau unse­rer Wirt­schaft erfor­dert ein brei­tes zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment. Wäh­rend Poli­tik erfolg­reich die Rah­men­be­din­gun­gen der gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Trans­for­ma­ti­on schafft, kon­kre­ti­sie­ren Vertreter:innen aus der Real- und Finanz-Wirt­schaft sowie, der Wis­sen­schaft gemein­sam die not­wen­di­gen Grund­la­gen zur erfolg­rei­chen Aus­ge­stal­tung sozi­al-öko­lo­gi­scher Zukunfts­märk­te in Deutsch­land, die auch im glo­ba­len Wett­be­werb bestehen können.

Wie kann die Bun­des­in­itia­ti­ve Impact Inves­t­ing zum Gelin­gen die­ser Gemein­schafts­auf­ga­be bei­tra­gen? War­um braucht es die­ses neue For­mat? Und wie gelingt es, Impact-Inves­t­ing als Invest­ment-Stra­te­gie im Main­stream zu verankern?

Unse­re Fra­gen rich­ten sich heu­te an Jörg Rho­de, neben Rene Wien­holtz einem der bei­den Koor­di­na­to­ren des regio­na­len Chap­ters Ber­lin.

BIII: Zunächst herz­li­chen Dank an dich Jörg, dass du Zeit hast für unse­re Fra­gen. Wir freu­en uns sehr, dass die Grün­dung des regio­na­len Chap­ters Ber­lin am 23. Janu­ar 2024 Auf­takt einer Viel­zahl bedeu­ten­der Ver­an­stal­tun­gen der Bun­des­in­itia­ti­ve in die­sem Jahr ist. Wel­che Zie­le ver­folgt das neue Chap­ter? Und war­um braucht es genau die­ses Format?

Jörg Rho­de: Vie­len herz­li­chen Dank für die wun­der­ba­re Gele­gen­heit unse­re neue Platt­form näher vor­zu­stel­len, die ich gemein­sam mit Rene Wien­holtz koor­di­nie­ren darf. Lei­der kann Rene heu­te nicht selbst mit dabei sein.

Kon­kret geht es dar­um, mit der BIII bedeu­ten­der Teil eines brei­ten gesell­schaft­li­chen wirt­schafts­po­li­ti­schen Dis­kur­ses inner­halb der Metro­pol­re­gi­on Ber­lin-Bran­den­burg zu sein. Es geht also um eine Ein­la­dung für akti­ve Expert:innen mit Trans­for­ma­ti­ons­er­fah­rung und Akteur:innen mit Gestaltungswillen.

In ers­ter Linie ver­steht sich das Chap­ter Ber­lin damit als part­ner­schaft­li­che Dia­log­platt­form für die Mit­glie­der der Bun­des­in­itia­ti­ve aus der Metro­pol-Regi­on Ber­lin-Bran­den­burg, den Verteter:innen der Finanz­in­dus­trie, z.B. Ban­ken, Investor:innen, Ver­si­che­rungs­dienst­leis­tern, der Poli­tik, den Akteur:innen der (Real-)Wirtschaft, der Wis­sen­schaft und auch den Inter­es­sen­ver­tre­tun­gen und Berufs­ver­bän­den ande­rer Sek­to­ren der Wirtschaft.

Mei­nes Erach­tens nach müs­sen wir als Expert:innen klar for­mu­lie­ren, was die Basis für den  Umbau und die Trans­for­ma­ti­on in der Wirt­schaft ist, wel­che Hand­lungs­al­ter­na­ti­ven es gibt und wie die Aus­wir­kun­gen sind. Gera­de auch im Hin­blick auf die glo­ba­len Märk­te, ob im Kon­text von Regu­lie­rung oder auch im Zusam­men­wir­ken der wirt­schaft­li­chen Akteur:innen. Vie­lem, was aktu­ell mit Schlag­wor­ten belegt wird, fehlt noch der nor­ma­ti­ve Hand­lungs­rah­men mit dem prak­ti­schen Nut­zen in der Anwen­dung. Der Anstoß zum gemein­sa­men Dia­log, um die­se Lücken zu schlie­ßen, ist also Teil unse­res Selbstverständnisses.

Aus unse­rer Sicht kann die sozi­al-öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on des Erfolgs­mo­dells Mark­wirt­schaft nur gelin­gen, wenn sie als Gemein­schafts­auf­ga­be ver­stan­den wird. Und daher ist für uns gemein­sa­mer Dia­log sehr wichtig.

BIII: Wel­che Beson­der­hei­ten und Chan­cen siehst Du in der Ber­li­ner Regi­on für Impact Inves­t­ing? Und dar­aus abge­lei­tet, wel­che kon­kre­ten Zie­le ver­folgt das neue Chap­ter in Ber­lin im Bereich Impact Investing?

Jörg Rho­de: Ber­lin ist nicht nur poli­ti­scher Hot­spot, son­dern auch [Impact-]Start-up-Metropole und wirt­schaft­li­ches Zen­trum inno­va­ti­ver Lösungs­an­bie­ter. Vom Kon­zern über mit­tel­stän­di­sche bis zu Klein­un­ter­neh­men haben wir vie­le erfolg­rei­che Unter­neh­men und nicht weni­ge davon sind Weltmarktführer.

Wir wol­len die sicht­ba­ren und unsicht­ba­ren Cham­pi­ons in einen Dia­log brin­gen, gemein­sam über­grei­fen­de Pra­xis-Erfah­run­gen tei­len, sinn­voll Spiel­re­geln ent­wi­ckeln und par­ti­zi­pa­ti­ve Erfah­rungs­räu­me für Poli­tik und Zivil­ge­sell­schaft öff­nen, um auf die­se Wei­se gemein­sa­me Lösun­gen zu for­mu­lie­ren. So wer­den aus Her­aus­for­de­run­gen Chan­cen, die zu gemein­sa­men Erfol­gen führen.

Und wir bie­ten mit unse­rem Chap­ter einen wei­te­ren Vor­teil, die Chan­ce für den direk­ten Zugang zu Trans­for­ma­ti­ons­fi­nan­zie­rung. Denn jede Inno­va­ti­on, jedes unter­neh­me­ri­sche Han­deln braucht eine gesun­de finan­zi­el­le Basis. Unse­re Expert:innen im Netz­werk unter­stüt­zen einer­seits die Finan­zie­rung wir­kungs­ba­sier­ter Geschäfts­mo­del­le und gleich­zei­tig beglei­ten wir Akteur:innen des Finanz­mark­tes beim Aus­bau wir­kungs­ori­en­tier­ter Pro­zes­se und Port­fo­li­os mit Anschluss­fä­hig­keit an die jeweils aktu­el­le Regulierung.

Ich bin davon über­zeugt, dass wir mit unse­rem Ange­bot eine wich­ti­ge Lücke schlie­ßen können.

BIII: Zum Schluss eine per­sön­li­che Fra­ge: War­um hast du dich dazu ent­schie­den, gemein­sam mit der BIII ein neu­es regio­na­les Chap­ter in Ber­lin zu initi­ie­ren und mitzukoordinieren?

Der Wan­del von Gesell­schaft und ins­be­son­de­re Wirt­schaft, ist für mich kon­stant per­sön­li­ches The­ma, in mei­ner beruf­li­chen Ent­wick­lung. Als Öko­nom und lang­jäh­ri­ger Unter­neh­mer mit Schwer­punk­ten im Bereich Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung, Regu­la­to­rik, Eva­lu­ie­rung, ver­su­che ich aktiv mei­nen per­sön­li­chen Bei­trag zu leis­ten, um mit wirt­schaft­li­chem Han­deln über­wie­gend posi­ti­ve gesell­schaft­li­che Effek­te zu ver­bin­den. Ich bin über­zeugt, dass Unternehmer:innen nicht zur Schär­fung von Pro­ble­men bei­tra­gen, son­dern die Lösung sind. So, wie das einer Viel­zahl an Unternehmer:innen heu­te schon gelingt. Aber wir brau­chen viel mehr gute Bei­spie­le. Um das zu ermög­li­chen, sind par­ti­zi­pa­ti­ve Lern- und Dis­kurs­räu­me für Inno­va­tio­nen für mich beson­ders wich­tig. Gute Ideen ent­ste­hen meist im Dia­log. Und vie­le in die­ser Regi­on. Regio­nal den­ken, glo­bal han­deln, der Ansatz passt hier sehr gut. Per­sön­lich den­ke ich, das die­se Hal­tung als Grund­la­ge für das gemein­sa­me ehren­amt­li­che Enga­ge­ment, vie­le Expert:innen unse­res Netz­wer­kes verbindet.

BIII: Lie­ber Jörg, herz­li­chen Dank für das Gespräch.