Soziale Wirkungsmessung mit den SDGs – eine Mammutaufgabe?

Über die letzten 6 Monate waren wir gemeinsam mit unserer Mitgliedsorganisation Agents for Impact teil eines Konsortiums im Rahmen einer internationalen Peer Learning Partnership (PLP) der OECD zum Thema „Social Impact Measurement for Social and Solidarity Economy“. 

Insgesamt haben sich 18 Akteure aus 9 verschiedenen Ländern damit befasst, wie und warum die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) zur sozialen Wirkungsmessung beitragen können.   

Das Ziel der Peer Learning Partnership (PLP) ist die Entwicklung eines gemeinsamen Vokabulars und von Standards, um die SDGs als gemeinsamen Referenzrahmen zur Wirkungsmessung zu etablieren.  

Die PLP zeigte, dass die SDGs ein geeignetes Tool für Wirkungsmessung sind, da sie eine gemeinsame Basis zur Kommunikation unter den Akteuren schaffen. Zudem erleichtern sie die Diskussionen und Beziehungsbildung zwischen Akteur*innen. Schwierig gestaltet sich jedoch die Einbeziehung von Regierungen, Stiftungen und Geldgeber*innen in diesem Prozess.  In einer Umfrage, die wir unter Sozialunternehmer*innen, gemeinsam mit Agents for Impact und Le French Impact durchgeführt haben kamen wir zu dem Ergebnis, dass die SDGs zu breit gefasst sind, um in einem Sozialunternehmen Wirkung zu messen. Jedoch trägt ihre Bekanntheit dazu bei, dass sie sich als ein universelles Gerüst zur Wirkungsmessung eignen. Zur Zeit fungieren sie vor allem als ein Kommunikationstool für potenzielle Investor*innen.  

Dies sind die Hauptempfehlungen, welche sich aus den Workshops ableiten lassen: 

  • Es benötigt mehr Engagement und Einsatz von politischen Entscheidungsträger*innen  
  • Investor*innen müssen sich ebenfalls stärker einbringen: Nicht nur Bereitstellung von Kapital, sondern auch Coaching, Sichtbarkeit und Investitionsbereitschaft  
  • Klare und bewährte Methodik: KPIs müssen den lokalen/spezifischen Kontexten angepasst werden  
  • Trainings und die Bereitstellung von Ressourcen sind die Schlüsselfaktoren für Erfolg 
  • Best-Practice-Beispiele und Case Studies helfen den Ökosystem-Partnern, sich zu orientieren  

Le French Impact kommt zu dem Fazit, dass die SDGs das richtige Tool zur gemeinsamen Kommunikation und Diskussion unter den Akteuren darstellen. Dies bedarf jedoch weiterer Schritte von Regierungsseite: Diese sollten ihre öffentlichen Verhaltensweisen und Signale stärken, um die SDGs zu erreichen und zu operationalisieren.   

Hier geht es zum Abschlussbericht des PLP Social Impact Measurement.