Gut besuchtes Roadshow Event in Hamburg

Der Wunsch nach einer Plattform zur Vernetzung von Kapital und Impact-Investing Projekten ist einer der Kernpunkte, der sich in den Workshops unseres Roadshow-Events in Hamburg am 06.02.20 herauskristallisierte. In drei parallelen Gesprächsrunden hatten Sozialunternehmen, Banken, VertreterInnen von Stiftungen und NGOs die Gelegenheit, die Rolle der Kapitalnehmerseite zu beleuchten. Es zeigte sich, dass eine klare Strukturierung und Kategorisierung des Impact-Investing-Marktes fehlt, die eine Vernetzung der Kapitalgeber- und Kapitalnehmerseite vereinfachen könnte. Die unterschiedlichen Vorstellungen von Impact Investing und eine fehlende Definition dessen, was Impact Investing ist, führten oftmals zu gegenteiligen Vorstellungen der AkteurInnen.
Das gegenwärtige deutsche Impact-Investing-Ökosystem bedarf insgesamt einiger struktureller Verbesserungen. Dies betrifft sowohl die Kapitalnehmerseite, wo es bei Stiftungen an Know-how über Impact Investing fehlt, als auch die Kapitalgeberseite, wo es einer stärkeren systematischen Einteilung von Anlageklassen in Bezug auf Impact Investing bedarf. Ebenso sticht der Wunsch nach mehr Vernetzung der unterschiedlichen Interessengruppen und AkteurInnen heraus.
VertreterInnen von verschiedenen Sozialunternehmen betonten die Hürden und Hindernisse, die beim Eintritt für junge Sozialunternehmen in den Bereich des Impact Investings bestehen. Ebenso ist eine klare Abgrenzung von Impact-Investing-Unternehmungen schwierig, da die nötigen Kriterien fehlen. Dina Lorentz vom Arbeitskreis ,,Bestehende Instrumente“ der Bundesinitiative Impact Investing erwähnte in ihrem Vortrag zudem den wichtigen Aspekt des Ausbaus von ,,Rechtskleidern“ für Unternehmungen in Bezug auf Impact Investing.
In einer Paneldiskussion stellte Nina Zündorf, Deutsches Rotes Kreuz, die oftmals zweckgebundene Finanzierung von Projekten heraus.Dies lasse wenig Spielraum für Innovationen und Flexibilität zu. Im gleichen Zuge müsse es jedoch auch ausreichend finanzierbare Projekte geben.
Ein Bespiel zur Wirkungsmessung von Impact gab Karsten Fülster von der International Finance Corporation (IFC), einem Ableger der World Bank Group, anhand des Investmentportfolios der IFC und der Indikatoren, die die IFC für die Wirkungsmessung verwendet. Diese müssten stringente Umwelt- und Sozialanforderungen erfüllen. Basierend darauf wurden laut Karsten Fülster 2,5 Millionen Jobs geschaffen und 41,2 Millionen Menschen erhielten eine Gesundheitsversorgung (im Jahre 2017).

Die Rolle und das Potenzial der Bundesinitiative Impact Investing in Bezug auf die Kapitalnehmerseite sind demnach breit gefächert: Sie könnte den Zugang für Start-ups erleichtern sich in der Impact-Investing-Landschaft zurechtzufinden, sowie generell Aufklärung über Impact Investing betreiben. Auch die Verbindung des Sektors zur Politik könnte durch sie gestärkt werden. Sie würde damit zu einer Transferstelle für die verschiedenen Interessengruppen.
Nach der Auftaktveranstaltung in München am 28.11.19 mit dem Fokus auf die Intermediäre, haben wir in Hamburg den Fokus auf die Kapitalnehmerseite gelegt. Es folgt nun voraussichtlich am 12. März die Finanzmetropole Frankfurt am Main mit dem Fokus auf die Kapitalgeberseite und zum Abschluss Berlin. In der Hauptstadt werden wir die Rahmenbedingungen – politisch und rechtlich – diskutieren und die Ergebnisse unserer Marktstudie präsentieren.

