Potenzial für Impact Investing in Subsahara-Afrika?

“Risk, risk, risk, risk”

Nico Blaauw

war ein Leitsatz unseres jüngsten Panels. Dieses Mal ging es um das Wirkungspotenzial von Impact Investing in Subsahara-Afrika. Moderiert von Julian Frede, Leiter des Arbeitskreises Frontier and Emerging Markets der BIII, haben die vier Panelist*innen einen kleinen Einblick in ihr Unternehmen und ihre Arbeit gegeben und dabei spannende Fragen beantwortet. Eingeleitet wurde das Panel von Erick Yong, CEO und Gründer von Green Tec Capital Partners, gefolgt von Maxine Chehab, Investment Managerin bei Finance in Motion GmbH und Erwin Spolders, CEO der Redavia GmbH. Den Abschluss bildete Nico Blaauw von Goodwell Investments BV.

Green Tec Capital Partners wurde vorgestellt von Erick Yong, CEO und Co-Founder des im 2015 gegründeten Unternehmens. Green Tec Partners investiert in junge afrikanische Tech-Startups, welche sich in der Frühphase befinden. Mittlerweile zählen mehr als 400 Unternehmen zu ihrem Portfolio. 

Finance in Motion wurde von Maxine Chehab präsentiert. Finance in Motion ist ein Impact-Asset-Manager, welcher sich ausschließlich auf die Entwicklungsfinanzierung fokussiert. Das Unternehmen ist in 36 Ländern tätig auf allen fünf Kontinenten, wo sie sechs Investmentfonds beraten und verwalten.

Redavia ist ein Solarunternehmen welches Solaranlagen für Unternehmen in Ghana, Kenia und Tansania zur Verfügung stellt. Die Unternehmen können so ihre Stromkosten und Kohlenstoffemissionen senken, mehr Menschen beschäftigen und zu einem nachhaltigen Unternehmen werden, sowohl im wirtschaftlichen als auch im ökologischen und sozialen Sinne. Auf diese Weise unterstützt Redavia afrikanische Unternehmen auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit zu. 

„If you want to solve a social problem, start a business“ ist das Motto von Goodwell Investments BV. Goodwell Investments ist eine Pionierfirma für Impact Investment, die sich auf integratives Wachstum in Sektoren konzentriert, die grundlegende Güter und Dienstleistungen bereitstellen und Einkommensmöglichkeiten für abgelegene Gemeinschaften schaffen. Sie begannen in Indien mit ihren ersten beiden Fonds und zogen dann nach Afrika.

Der Vorstellung der Sprecher*innen und Unternehmen folgte eine Diskussionsrunde, unter anderen zu der Frage, ob mit finanziellem Investment immer Impact einhergeht. Vor dem Hintergrund des Investitionsumfelds in Afrika, lautete die Antwort auf diese Frage: Da es einige erschwerte Voraussetzungen gibt, besteht ein hohes Risiko. Aber wo ein hohes Risiko besteht, gibt es auch immer ein großes Potenzial für Lösungen mit Impact. Letztlich hängt die finanzielle Rendite von der eigenen Positionierung im Markt und von den Kompetenzen der Investees ab. Fest steht: Das Wissen über die Nutzung von Technologie, um Lösungen zu finden, ist vielerorts vorhanden. Übereinstimmung von geeigneter Technologie und das Wissen über mögliche Herausforderungen sind die Grundlage für erfolgreichen Impact in Afrika. 

Der nächste Teil der Diskussion umfasste die Frage, was die Risiken bei Investitionen in Afrika seien. Die Panellist*innen waren sich einig, dass es eine Vielzahl von Risiken gäbe, die jedoch aufgrund ihrer Diversität auf Länderebene bewertet werden müssen. Dazu zählen ökonomische und soziale, aber auch kulturelle Risiken. Auf der anderen Seite ist aber auch die Liste an Möglichkeiten aufgrund dieser Risiken sehr lang.

Der perfekte Abschluss wurde mit der Frage „Warum impact investing in Afrika“ eingeleitet. Erstens gibt es eine große Chance, sowohl viel zu bewirken als auch zu gewinnen. Zweitens erwähnten die Diskussionsteilnehmer, dass das Verhältnis zwischen Wirkung und Ertrag bedeutend ist, da mit einer relativ geringen Investition viel erreicht werden kann. Mit den Worten „If you want to go for impact, Africa is the place to be“ schloss Nico Blaauw diese Diskussionsrunde ab.